Im
Zentrum
der Informationsveranstaltung standen die Fragen, welche Veränderungen
verursacht das KiTa-Zukunftsgesetz für die Berger Familien
und die
KiTa-Bergwichtel. Die CDU-Berg konnte als Referenten unseren
Landtagsabgeordneten Martin Brandl sowie den Ersten Kreisbeigeordneten
Christoph Buttweiler gewinnen. Erzieherinnen, Mitglieder der
Gemeinderatsfraktionen der Freien Wähler und der Grünen sowie
interessierte
Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit für einen intensiven
Austausch. Die Resonanz der Betroffenen blieb allerdings hinter
unseren Erwartungen zurück.
Für Irritationen im Publikum und insbesondere bei den anwesenden
Erzieherinnen sorgte der Umstand, dass leider keine Erzieherin
der KiTa Bergwichtel die Einladung angenommen hatte.
Mehr Kinder werden in der KiTa essen und Mittagsschlaf halten
Martin
Brandl
informierte im Gesellschaftsraum der Gaststätte „Zur Braustube“
allgemein über das Zustandekommen des KiTa-Zukunftsgesetzes,
das bis zuletzt gerade von den Erzieherinnen und Erziehern sehr
kritisch gesehen wurde. Nach wie vor ist unklar, was genau auf die
Familien
und KiTas zukommt. Vieles wird erst die Umsetzung in der Praxis
erweisen. Es muss davon ausgegangen werden, dass aufgrund des
Rechtsanspruchs
auf eine siebenstündige Betreuung am Stück etwa doppelt so viele
Kinder am Mittagessen und am Mittagsschlaf teilnehmen werden. Da die
Raum-
und Personalkapazitäten begrenzt sind, werden die Kinder
voraussichtlich zu unterschiedlichen Zeiten am Mittagessen teilnehmen
müssen. Wollen Eltern ihre
Kinder länger als sieben Stunden von der Kindertagesstätte betreuen
lassen (acht oder neun Stunden), müssen sie den Mehrbedarf nachweisen.
Anspruch auf ein warmes Mittagessen beinhaltet das KiTa-Zukunftsgesetz
nicht, da ansonsten das Land Rheinland-Pfalz die Investitionskosten
(z.B. Küchen,
Raum- und Personalausstattung) hierfür hätte übernehmen müssen.
Zum Mittagessen abgeholte Kinder müssen zuhause bleiben
Die
Erzieherinnen
und Erzieher müssen sich wegen des Anspruchs auf eine durchgängige
siebenstündige Betreuung auf eine veränderte Arbeitsweise
einstellen und diese organisieren. Es wird mehr in überlappenden
Schichten gearbeitet werden müssen, die Zeit für individuelle
Zuwendung und pädagogische
Reflexion wird enger – von dieser Befürchtung unterrichten die
Erzieherinnen, Martin Brandl, Christoph Buttweiler und die Mitglieder
des Gemeinderats.
Nicht vorgesehen ist, dass Eltern oder Großeltern ihre Kinder und
Enkel für ein gemeinsames Mittagessen abholen und anschließend wieder
in den Kindergarten bringen. Ist ein Kind einmal abgeholt, muss es
zuhause bleiben.
Neuer Personalschlüssel, „Wundertüte“ Sozialraumbudget – die Städte werden profitieren
Mit
dem
Sozialraumbudget soll eigentlich mehr Personal und mehr
multiprofessionelle Teams für die KiTas ermöglicht werden. Christoph
Buttweiler, dessen
Geschäftsbereich die Bereiche Jugend, Soziales und Schulen umfasst,
ist skeptisch, ob Berg davon profitieren wird. Das Sozialraumbudget
ist pro Landkreis
gedeckelt und wird mutmaßlich dort verwendet werden, wo der größte
soziale Bedarf gegeben ist – und das wird aller Voraussicht nach in
den Städten sein.
Martin Brandl weist darauf hin, dass insgesamt festzustellen sei, dass
das KiTa-Zukunftsgesetz in erster Linie auf die Belange der Städte
ausgerichtet ist.
Nur vollausgelastete Kindergärten werden gemäß Gesetz mehr Personal
erhalten. Der derzeitige Personalschlüssel der KiTa Bergwichtel würde
sich bei
einer Vollauslastung um nicht ganz eine Stelle verbessern, und das
müsse vor dem Hintergrund des zu erwarteten Mehraufwands eingeordnet
werden.
Die Anzahl der zu betreuenden Kinder wird in Berg wohl eher abnehmen,
so dass der Personalschlüssel nicht voll ausgereizt werden kann.
Hinzukommt, dass die Gemeinde Berg derzeit bereits eine Stelle über
Plan finanziert.
Positives Feedback
Die
Informationsveranstaltung
der CDU-Berg hat parteiübergreifend Anklang gefunden, und gerade das
war auch unsere Absicht. Gemeinsam wollen wir Berg
voranbringen und uns hierfür das erforderliche Wissen aneignen. Von
dem intensiven Austausch mit Martin Brandl und Christoph Buttweiler
haben alle profitiert – so die
Rückmeldung der teilnehmenden Erzieherinnen, Eltern und
Parteivertreter. Viele Fragen kamen auf, die die Teilnehmer der
Informationsveranstaltung gerne
mit der Leitung und den Erzieherinnen der KiTa Bergwichtel gemeinsam
erörtert hätten. Das war leider nicht möglich, da leider keine dieser
Erzieherinnen
unserer Einladung zur Infoveranstaltung gefolgt war. Wir werden aber
versuchen dies an anderer Stelle nachzuholen. Christoph Buttweiler
berichtet, dass im Februar und April auch Begehungen der KiTa
Bergwichtel stattfinden werden.